Auf die Flaute folgt die Erholung: Der Goldpreis bewegt sich nach dem kurzen Einbruch im März 2021 wieder auf einem hohen Niveau, das er in den zehn Jahren zuvor nie erreicht hat. Die Rede ist hier allerdings nicht vom Rohstoff. Sogar im Rahmenwerk Basel III des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) heißt es, er sei viel mehr wie eine Fremdwährung zu behandeln. Die Volatilität des Goldes entspreche mehr der einer Fremdwährung. Deshalb sollten sie den Rohstoff auch wie eine behandeln.
Doch was bedeutet das? Zunächst einmal definiert Basel III die Eigenkapitalanforderungen für Banken. Sie lösten Basel II nach der Banken- und Wirtschaftskrise ab und sollten die schlechten Erfahrungen einfließen lassen. “Basel III umfasst Empfehlungen, die die Finanzwelt stabiler machen sollen”, fasst daher das Bundesfinanzministerium in seiner Erklärung zusammen. Dafür wurden etwa eine Verschuldungsobergrenze (Leverage Ratio) und zwei neue Liquiditätskennzahlen (Liquidity Coverage Ratio und Net Stable Funding Ratio) eingeführt. Diese Empfehlungen, die außerdem eine Eigenkapitalanforderung von insgesamt 10,5 Prozent vorschreiben, treten schrittweise bis 2023 in Kraft.
Basel III: Gold auf einer Ebene mit Währungen
Inzwischen ist dieses Rahmenwerk auch weitgehend in nationales Recht umgesetzt. Dass Gold hier wie eine Devise – also eine Fremdwährung – behandelt wird, hat gleich mehrere Auswirkungen: Der Rohstoff gilt gemeinhein als finanzielle Absicherung und wertstabil. Viele Anleger investieren deshalb einen gewissen Anteil ihres Vermögens in Gold, um ihr Portfolio zu diversifizieren und krisenfest aufzustellen. Inflation oder platzende Spekulationsblasen? Gold behält seinen Wert.
Dass Banken Gold nun wie eine Währung behandeln sollen, stärkt dessen Schutzfunktion. Viele Notenbanken haben deshalb in den vergangenen Jahren teilweise massiv ihre US-Dollar und Euroscheine in Gold eingetauscht. Auch in deutschen Privathaushalten gewinnt die harte Währung im Zuge von Coronavirus-Pandemie, gebremsten Wirtschaftswachstum und Inflation wieder zunehmend an Beliebtheit, wie eine Studie der Reisebank zeigt.
Gold gewinnt für Banken an Bedeutung
Mit den letzten Neuerungen von Basel III dürfte die Bedeutung von Gold und anderen Edelmetallen noch einmal zunehmen. Dann stehen sie als Kernkapital auf einer Ebene mit Staatsanleihen und anderen Devisen statt wie bisher als Drittrangmittel. Banken können bis zu 20 Prozent ihres Eigenkapitals darin investieren.
Mittelfristig und insbesondere bei anhaltender Inflation könnte der Goldpreis trotz des aktuell hohen Niveaus noch weiter anziehen. Denn im Gegensatz zu Euro- und Dollarscheinen, die sich beliebig drucken lassen, ist Gold als natürliche Ressource begrenzt. Auch deshalb gilt es als risikofrei. Die einfache Marktregel von Angebot und Nachfrage tut dann ihr übriges.
Ob sich ein Investment in Gold lohnt, in welcher Höhe und welche anderen Anlageoptionen sich für Sie anbieten, klären wir gerne bei einem persönlichen Beratungstermin. Wir schauen uns ihre finanzielle Situation genau an und prüfen individuell nach Ihren Anforderungen und Bedürfnissen die besten Lösungen. Kontaktieren Sie uns gleich heute.