Der Euro gerät zunehmend unter Druck: Nicht etwa durch den Dollar oder Yuan. Vielmehr beschäftigen Bitcoin und andere Kryptowährungen die europäischen Notenbanker. Sie sehen den Erfolg des digitalen Geldes als Bedrohung für die geldpolitische Souveränität. Eine Bedrohung, die es abzuwehren gilt.
Bitcoin immer akzeptierter
Gänzlich durchgesetzt haben die Kryptowährungen wie der Bitcoin zwar noch nicht. Dennoch schaffen Händler zunehmend Möglichkieten. Ob Pizzabestelleung, Spenden an eine gemeinnützige Organisationen, Software-Kauf oder der Autobauer Tesla – einige Händler akzeptieren ihn bereits als Zahlungsmittel. Auch Anbieter wie PayPal, Mastercard oder Visa wollen Kryptowährungen in ihre Produkte einbeziehen.
Auch Investoren und Spekulanten haben in den vergangenen Jahren großes Geld gemacht. In den vergangenen Jahren hat etwa der Bitcoin eine beispiellose Rallye von unter 600 auf zwischenzeitlich 50.000 Euro hingelegt. Doch genau hier liegt auch die große Gefahr der Kryptowährungen als Zahlungsmittel: Anders als Euro, Dollar und Yuan sind sie nicht wertstabil. Im Vergleich zum Hoch verlor der Bitcoin auch schon wieder die Hälfte seines Wertes; von diesem Tief hat er sich ebenfalls wieder erholt.
Kryptowährungen: Unreguliert und volatil
Doch diese Volatilität verschafft dem Bitcoin einen Ruf als Spekulationsobjekt. Zumal Nachrichten und Ereignisse den Kurs stark beeinflussen. Den eigentlichen Zweck als digitales Zahlungsmittel erfüllt er ebenso wie andere Kryptowährungen derzeit nur bedingt. Inflation und Negativzinsen plagen zwar auch den Euro, doch hält sich das Risiko hier in Grenzen. Hinzu kommt bei den Kryptowährungen ein unregulierter Markt, auch wenn Regierungen und Zentralbanken hier mehr Kontrolle anstreben. Bei Aktien und anderen Anlageformen sind die Stellschrauben deutlich enger gefasst.
Die Anonymität und kaum vorhandene Regulierung hat auch Hacker und Kriminelle auf den Plan gerufen. Bei eigenen Fehlern oder Fremdschaden droht ein Totalverlust des digitalen Vermögens. Sogenannte Hard Forks, also Abspaltungen aus vorhandenen Kryptowährungen durch den offenen Quellcode, bergen zusätzlich das Risiko, dass sich künftig ein anderer Anbieter durchsetzen wird. Kapitalerhöhungen oder Aktiensplitz auf dem Börsenmarkt können die Kurse zwar ebenfalls auf Talfahrt schicken; allerdings haben Investoren hier Instrumente zur Hand, um einen Verlust entgegenzuwirken.
Teil eines diversifizierten Portfolions
Angesichts der beachtlichen Entwicklung können Kryptowährungen eine interessante Form der Vermögensabsicherung sein, sollte die Inflation zu einer weiteren Geldentwertung führen. Lange hat Gold diesen Zweck angesichts der hohen Wertstabilität erfüllt. Zwar setzt bisher noch eine begrenzte Zahl an Anlegern auf Kryptowährungen. Doch haben sie durchaus eine Daseinsberechtigung und tragen zu einem diversifizierten Portfolio bei.
Wie viel Ihres Vermögens sie in Kryptowährungen und andere Anlageformen investieren sollten, klären Sie am besten mit uns in einem persönlichen Gespräch. Gemeinsam erstellen wir eine individuelle Anlagestrategie, die sich an Ihren Bedürfnissen orientiert.