Das Konzept der “Crowdfinanzierung”, also einer Form der Finanzierung (“funding”) durch eine Nutzergemeinschaft (“crowd”), ist nicht neu. Die Idee entstand vor einigen Jahren aus den wachsenden Finanzierungsproblemen von kulturellen Projekten. So finanzierten vor allem Filmemacher, Musiker aber auch Autoren schon seit längerem ihre Projekte.
Das Crowdfunding auch Schwarmfinanzierung genannt, hat sich inzwischen als alternatives Finanzierungsmodell etabliert. Die Kleininvestoren werden meistens über eine Internetplattform mit einem bestimmten Projekt zusammengebracht und erhalten in den meisten Fällen eine Anerkennung im Umfang von der Zusendung des fertigen Produkts, bestimmte Nutzungsrechte, sowie andere kleine Geschenke im Rahmen des Projektes.
Crowdinvesting ist streng genommen eine rein deutsche Wortschöpfung, die im Ausland so nicht verwendet wird und ist eine spezielle Form des Crowdfundings, bei der sich Investoren am Unternehmen beteiligen und somit auch direkt am Unternehmenserfolg profitieren (mittels Zinsen, Gewinnbeteiligung oder Beteiligung am Unternehmenswert). Das Crowdinvesting für StartUp steht bisher noch am Anfang und neben bereits existierenden Plattformen wie Kickstarter , Gründer plus , Seedmatch , Founding crowd entstehen ständig neue Plattformen. Gut die Hälfte der Firmen die Crowdinvestments anbieten konnten sich am Markt aber nicht durchsetzen.
Einige sehen das Crowdinvestment auch als eine Art Crowdsourcing an. Für das StartUp oder zu finanzierende Projekt ist dies ein erster Test und es besteht die Chance die Crowd befragen zu können, ob eine Idee überhaupt gebraucht wird oder sinnvoll ist. Diese Auswertung diehnt dann als erste Referenz für potenzielle zukünftige Risikokapitalgeber. Ein weiterer positiver Effekt beim Crowdinvestment kann auch Reichweite der Crowdplattform sein, welche zu einem guten Werbeeffekt in den Medien bzw. den sozialen Netzwerken führen kann. So verführerisch das Angebot für StartUps auch klingt, so müssen sich vor allem aber die Geldgeber über die Risiken im Klaren sein.
Beteiligungen an StartUps ab 10 Euro
Vor allem in Deutschland mit seiner wenig ausgeprägten Wagniskapitalkultur und seinen risikoallergischen Banken beginnt Crowdinvestment langsam zu einer Alternative zu werden.
Dies liegt vor allem ein zwei Gründen: Einerseits sind die Kapitalkosten für StartUps auf den Internet-Portalen gewöhnlich deutlich niedriger als die Kosten, mit denen sich ein Wagniskapitalist sein Risiko und Engagement bezahlen lässt, andererseits für potenzielle Geldgeber, die nach neuen Anlagealternativen suchen.
Zu den interessantesten Anbietern für Crowdinvestments gehören aescuvest, bergfürst, seedmatch, companisto und Fundernation.
Seedmatch
Seedmatch gehört mit zu den größten Crowdinvestmentplattformen und bieter seinen Investoren standardisierte Verträge und Prozesse in einem regulierten Kapitalmarkt. Über 50.000 Nutzer haben über Seedmatch bereits mehr als 29 Millionen Euro in diverse Projekte investiert.
https://www.seedmatch.de/
Bergfürst
Bergfürst hat sich auf die Finanzierung von Immobilienprojekten spezialisiert und bieten eine Crowdinvesting-Plattform, auf der sich Privatinvestoren bereits ab 250 Euro am Eigenkapital an Immobilienprojekten oder jungen Startups beteiligen können. Bekannt geworden ist die Plattform vor allem für die Finanzierung von Urbanara, einem Startup aus Berlin für Wohnutensilien.
https://www.bergfuerst.com
aescuvest
Das Protal aescuvest focussiert sich auf den Medizin- und Gesundheitsbereich. So will das Unternehmen etwas Sinnvolles und Nachhaltiges zum Fortschritt im Sektor ‘Gesundheit’ beizutragen. Jedes Investment erhält einen gewinnunabhängigen, jährlichen Basiszins. Hinzu kommt der endfällige Bonuszins in Form einer Gewinn- oder Umsatzbeteiligung.
https://www.aescuvest.de/
Geldanlegen als exzentrisches Hobby mit Risiken
Durchaus ist das Crowdinvesting ein spannendes und verlockendes Investment. So kann man beispielsweise auf den Internetseite von einigen Crowdinvesting Anbietern live mitverfolgen, wie das Geld in den virtuellen Fonds der StartUps fließt. Außerdem weiß man Kapitalgeber genau in was das Geld investiert wird. Bei Dachfonds oder Aktienpaketen ist dies meist anders. Darüber hinaus kann man sein Portfolio völlig frei zusammenstellen, um so mittels einer Streuung seiner Investments das Ausfallrisiko zu minimieren.
Doch es gibt auch Nachteile bei dieser Art Investment. Zunächst sollte man die fehlende Sicherheit nennen. Sollte ein Projekt schlecht oder gar nicht laufen, so droht ein kompletter Kapitalverlust. Daneben kann auch eine gute Geschäftsentwicklung letztendlich nicht dem Businessplan entsprechen. Somit ist die Rendite aus den anfänglichen Beispielrechnungen nicht garantiert. Dazu kommen eine sehr geringe Flexibilität, schnelle Änderungen der Zukunftsmärkte und ein eingeschränktes Mitspracherecht. So hat man als meist kleiner Teil der großen Finanzierungs-„Crowd“ hat als einzelner Anleger nur wenig Mitspracherecht in Bezug auf die Durchführung oder Ausgestaltung des Unternehmens/Projekts.
Das Risiko für Anleger ist erheblich und reicht bis zu einem Totalverlust seines Investments. Stellen Sie Ihr Portfolio deshalb breit diversifiziert auf und holen Sie sich einen Experten an Ihre Seite. Gerne beraten wir Sie ausführlich zu den Chancen und Risiken bei einem Crowdinvestment und managen Ihre Finanzen mit einem hohen Grad an Flexibilität und Sicherheit. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.